Beleglose Kommisionierung mit KatarGo: LoQu digitalisiert mit B.i.Team die Lagerlogistik
Pick-by-Scan statt Pick-by-Paper: Die LoQu Optical Group hat ihre Lagerlogistik mit der Branchenlösung KatarGo digitalisiert. Dabei ermöglichen Geräte zur mobilen Datenerfassung (MDE) eine beleglose Kommissionierung. B.i.Team unterstützte die Einzelhandelskette für Sehhilfen bei der Implementierung von KatarGo.
Optikhaus, aktivoptik und smykker, Pro Eyes – mit seinen vier Geschäftsbereichen gehört die LoQu Optical Group zu den führenden Ketten für Augenoptik in Deutschland. Einen Teil ihrer Brillenfassungen, -gläser und Accessoires bestellen die rund 100 Filialen über die Lagerlogistik am Hauptsitz in Bad Kreuznach . Hier kümmert sich ein fünfköpfiges Team darum, dass jeder Standort georderte smykker-Brillen und Handelsware wie Brillenputztücher und Sprays zeitnah erhält.
Klassische Kommissionierung mit Pick-by-Paper
„Bevor wir KatarGo implementiert haben, hatten wir unterschiedliche Systeme für eingehende Bestellungen, die Warenbuchung und den Versand im Einsatz“, berichtet Ümit Peker, Teamlead Logistics bei LoQu. „Zudem haben wir klassisch kommissioniert.“ Die klassische Kommissionierung nutzt Picklisten aus Papier. Diese weisen den Lagerplatz, die Artikelnummer sowie die Menge der gewünschten Ware aus. So können Mitarbeitende die Artikel picken und mit einem Stift händisch von der Liste streichen. Da diese Form der Warenzusammenstellung keine großen Investitionen verlangt, zählt Pick-by-Paper zu den weitverbreitetsten Kommissioniermethoden. Doch die Einfachheit hat ihren Preis: Denn Pick-by-Paper verlangt der Lagerlogistik viele manuelle Einzelschritte ab.
Diese Erfahrungen hat auch die Lagerlogistik von LoQu gemacht: „Ging bei uns eine Bestellung ein, haben wir den Kommissionierschein über System A ausgedruckt“, sagt Ümit Peker. Anschließend gingen die Mitarbeitenden mit dem Zettel ins Lager, suchten die gewünschte Ware heraus und strichen sie von der Pickliste.
Zurück im Büro buchten die Mitarbeitenden die entnommene Ware aus System B aus und erstellten die Lieferscheine. Sie bündelten alle Bestellungen je Filiale, packten die Ware und legten die Lieferscheine bei. Über System C gaben sie die Lieferadresse ein und generierten das Versandetikett. Erst dann ging das Paket in die Post. „Diese Form der Kommissionierung hat uns viel Zeit gekostet“, so Ümit Peker. „Darüber hinaus hat das Arbeiten mit verschiedenen Systemen immer wieder zu Fehlern und Doppelbuchungen geführt.“ LoQu entschied sich, die Branchenlösung KatarGo einzuführen. B.i.Team unterstützte das Unternehmen bei der Implementierung.
Beleglose Kommissionierung über Pick-by-Scan

KatarGo setzt auf der ERP-Plattform Microsoft Dynamics 365 Business Central auf. Dabei umfasst die Branchenlösung spezifische Funktionen für den Groß- und Versandhandel. Darunter auch für die Lagerlogistik. „KatarGo bietet beispielsweise standardmäßig die Möglichkeit, MDE-Geräte anzubinden. Das erlaubt eine beleglose Kommissionierung“, erklärt Arthur Ebert von B.i.Team, der als Consultant die Implementierung von KatarGo bei LoQu begleitet hat. Für LoQu eine wichtige Neuerung.
„Seitdem wir MDE nutzen, sind unsere Arbeitsabläufe spürbar effizienter“, berichtet Ümit Peker. „Mussten wir vorher im Büro erst alle Kommissionierscheine ausdrucken, haben wir jetzt alles digital auf den mobilen Handscannern parat und können im Lager direkt picken.“ Dabei ermöglicht KatarGo ein Multi-Order-Picking: Die Branchenlösung berechnet für alle vorliegenden Bestellungen einen optimierten Laufweg für das Kommissionieren und spielt sie auf den MDE-Geräten aus. Dadurch kann die Lagerlogistik für mehrere Filialen gleichzeitig kommissionieren.

„Mussten wir vorher im Büro erst alle Kommissionierscheine ausdrucken, haben wir jetzt alles digital auf den mobilen Handscannern parat und können im Lager direkt picken.“
Ümit Peker, Teamlead Logistics bei LoQu
Scannen die Mitarbeitenden den Barcode eines Artikels oder seines Behälters, erfolgen eine digitale Qualitäts- und Quantitätsprüfung. „Dank dieser digitalen Kontrolle sinkt die Fehlerquote falsch kommissionierter Ware quasi auf null“, sagt Ümit Peker. Darüber hinaus ist der gescannte Artikel sofort im ERP-System ausgebucht. Ohne dass das Team nach erfolgtem Kommissionieren ein anderes Softwareprogramm bemühen muss. „Dadurch sparen wir viel Zeit und sehen den aktuellen Bestand direkt im ERP-System“, sagt Ümit Peker. „Mit unseren alten Softwareprogrammen mussten wir mit einem Tag Verzögerung leben, weil es die Buchungen immer erst nachts übertragen hat.“
Picken mit Puffer
Für das beleglose Kommissionieren bei LoQu hat B.i.Team noch eine weitere Optimierung konzipiert: „Die smykker-Filialen bestellen in der Regel sowohl Brillenfassungen als auch individuell geschliffene Brillengläser“, sagt Arthur Ebert von B.i.Team. Die an die Lagerlogistik angeschlossene Werkstatt setzt beides zusammen. „Während die Lagerlogistik die Brillenfassungen direkt aus dem Bestand picken und an die Werkstatt liefern kann, gehen die Brillengläser erst noch in die Fertigung“, erklärt der KatarGo-Consultant. „Dadurch entsteht ein zeitlicher Versatz.“
Vor der Prozessoptimierung lagen die Brillenfassungen daher stets ein paar Tage in den Werkstattregalen, bevor Werkstattmitarbeitende sie weiterverarbeiten konnten. Eine unnötige Zwischenlagerung. „Mit KatarGo puffern wir nun das Picken der Brillenfassungen“, berichtet Arthur Ebert. „Dadurch gibt das ERP-System den Kommissionierauftrag für die Brillenfassungen an die Lagerlogistik erst aus, wenn die zugehörigen Brillengläser vorliegen.“ Die Werkstatt empfangen die Fassung Just-in-time, spart so Platz und Zeit. Und Kund*innen erhalten die hochwertigen Brillen deutlich schneller.
KatarGo vereinfacht Umlagerungen

Doch nicht nur beim Kommissionieren spart LoQu mit KatarGo Platz und Zeit. „Auch das Umlagern von Ware ist nun deutlich einfacher“, sagt Logistikleiter Ümit Peker. Anstatt alles auf einem Blatt Papier zu notieren und es dann im Büro ins System zu übertragen, kommen auch hier die MDE-Geräte zum Einsatz. „So sehen wir in KatarGo live, wenn jemand Ware von A nach B umlagert“, freut sich Ümit Peker. Darüber hinaus hat die Lagerlogistik stets den aktuellen Warenbestand vorliegen. „Diese permanente Inventur ersetzt aufwändige Stichtagsinventuren“, sagt Ümit Peker.
Eine weitere Arbeitserleichterung erlebt das fünfköpfige Team beim Thema Lieferscheine und Versandetiketten: Der Großteil der Bestellungen kommt über die Filialen. Diese ordern in der Regel pro Kund*in. Für die Lagerlogistik bedeutet dies: Verschiedene Bestellungen kommissionieren und dann in einem Filialpaket bündeln. In der Vergangenheit mussten die Mitarbeitenden dafür die zugehörigen Lieferscheine ausdrucken und beilegen. „Nun nutzt LoQu das sogenannte Kommunikationscockpit von KatarGo“, sagt Arthur Ebert. „Wir haben es so konfiguriert, dass es die passenden Lieferscheine automatisiert per E-Mail an die Filialen schickt, sobald das Paket in die Post geht.“
„Nun nutzt LoQu das sogenannte Kommunikationscockpit von KatarGo. Wir haben es so konfiguriert, dass es die passenden Lieferscheine automatisiert per E-Mail an die Filialen schickt, sobald das Paket in die Post geht.“
Arthur Ebert, KatarGo-Consultant bei B.i.Team
Und auch das Erstellen der Versandetiketten gelingt mit KatarGo im Handumdrehen: Musste LoQu zuvor alle Adressen manuell an seinen Versanddienstleister DPD übermitteln, geschieht dies nun automatisiert über KatarGo. Dafür hat B.i.Team den DPD-Dienst DELISprint an KatarGo angebunden. Generiert die Lagerlogistik nun über KatarGo ein Versandetikett, erhält sie direkt die zugehörige Sendungs-ID und kann das Tracking aus KatarGo heraus starten. „Mit KatarGo haben wir unsere alten Softwareprogramme abgelöst und können nun alles über das ERP-System steuern“, resümiert Ümit Peker. „Dank B.i.Team haben wir zudem auch Prozesse verschlankt. Das macht unsere Abläufe noch effizienter.“
Über die LoQu Optical Group
Die LoQu Optical Group ist eine der führenden Optikerketten Deutschlands – mit rund 700 Mitarbeitenden und über 100 Filialen. Die Gruppe vereint die Marken aktivoptik, Optikhaus, smykker und Pro Eyes. Während es sich bei aktivoptik um Optiker in den Vorkassenzonen großer Supermärkte handelt, steht Optikhaus für Premiumoptiker mit traditionellem Anspruch. smykker positioniert sich als Direct-to-Consumer-Marke. Pro Eyes ist LoQus Eigenmarke für Optik und Akustik. Die Gruppe wächst sowohl durch die Eröffnung neuer Filialen als durch selektive Zukäufe.
Der Sitz der LoQu Optical Group ist im rheinland-pfälzischen Bad Kreuznach. Hier befinden sich auch die Lagerlogistik und Werkstatt.
