Mehr Effizienz im Fertigungsprozess dank aussagekräftiger Auswertungen mit Power BI

Kürzere Durchlaufzeiten und verbesserte Maschinenauslastung bei gleichbleibender Qualität – daran arbeiten die meisten produzierenden Unternehmen. So auch die Friedrich Münch GmbH & Co. KG. Um optimierende Maßnahmen zu identifizieren, nutzt sie Power BI. Mit dem Tool für Business Intelligence (BI) kann das Unternehmen verschiedene Datenquellen miteinander kombinieren und aussagekräftige Berichte generieren.

Sie ist die „Herrin der Ringe“: Jedes Jahr produziert die Friedrich Münch GmbH & Co. KG Zehntausende von Stechschutzhandschuhen- und Schürzen für die Lebensmittelbranche und Industrie sowie Stechschutzeinlagen für schusssichere und stichsichere Westen. Dafür verarbeitet das Unternehmen aus dem baden-württembergischen Mühlacker rund 100.000 Kilometer Draht zu feinen Ringgeflechten. 

„Von unseren Produkten hängen Gesundheit und Leben von Menschen ab, daher gelten in unserer Fertigung höchste Qualitätsmaßstäbe.“

Jörg Schüle, Geschäftsführer der Friedrich Münch GmbH & Co. KG

Für die Ringgeflechte wendet das Unternehmen besondere Kniffe an. „Wir haben noch keinen Zulieferer gefunden, der dafür passende Maschinen errichten kann“, berichtet Jörg Schüle.  „Daher bauen und warten wir alle Maschinen selbst.“  

Produktivität und Performance auf dem Prüfstand  

Wie in jedem produzierenden Unternehmen stehen auch bei der Friedrich Münch GmbH & Co. KG die Produktivität und Performance auf permanentem Prüfstand. Im Sommer 2020 startete der Ringgeflecht-Hersteller daher gemeinsam mit B.i.Team ein Data-Intelligence-Projekt: Um Zahlen, Daten und Informationen besser auswerten und Maßnahmen ableiten zu können, visualisierten sie diese mit Power BI. Bei Power BI handelt es sich um ein Business-Intelligence-Tool von Microsoft. „Uns ist eine moderne Unternehmensausrichtung wichtig“, sagt Jörg Schüle. Dazu gehört, Prozesse zu hinterfragen und kontinuierlich zu optimieren.

Es ist nicht mehr zeitgemäß, in der Buchhaltung Bestellungen auszudrucken, das Blatt Papier zu faxen und schließlich in einem Ordner abzuheften“, so Jörg Schüle. „Das alles passiert heute in elektronischer Form. Und ebenso sollte es auch in der Produktion sein: Unsere Mitarbeitenden sollen hochwertige und sinnstiftende Aufgaben übernehmen.“ So produzierte die Friedrich Münch GmbH & Co. KG früher Chargen von beispielsweise 500 Schutzwesten für Damen und Herren in verschiedenen Größen. Für den Versand ordneten Mitarbeitende die einzelnen Teile dann den entsprechenden Aufträgen zu. Der Sortiervorgang dauerte mitunter mehrere Tage. Heute ist er softwaregestützt: Digitale Prozesse sorgen dafür, dass das Produkt bereits vor seiner Produktion weiß, in welchem Versandkarton es schließlich landen wird. Das vereinfacht den Mitarbeitenden die Arbeit und beschleunigt den Versand. „Unser Ziel ist es, mit Hilfe digitaler Prozesse unsere Effektivität stetig zu steigern“, erklärt Geschäftsführer Jörg Schüle. 
 

 

B.i.Team legte die Basis für das Arbeiten mit Power BI 

Für die Datenanalyse mit Power BI führte B.i.Team mit der Friedrich Münch GmbH & Co. KG einen Workshop durch. In dem Workshop schulte B.i.Team die Mitarbeitenden zum einen im Umgang mit dem BI-Tool und nahm zum anderen erste Anforderungen und Fragestellungen, insb. Aus Produktion Finanzbuchhaltung, auf. Aufbauend darauf erstellte B.i.Team erste Power-BI-Berichte. Neben Finance- und Vertriebsdaten flossen hier produktionsseitig Fertigungsaufträge sowie Daten der verschiedenen Maschinen automatisiert ein. Datengrundlage war vor allem das ERP-System Business Central. Im ersten Schritt sah sich die Friedrich Münch GmbH & Co. KG die Vertriebsdaten insgesamt an: „Mich interessierte, wie viele Bestellungen wir bedienen und wie viele Pakete wir daraus versenden“, blickt Jörg Schüle zurück. Im zweiten Schritt betrachtete der Ringgeflecht-Hersteller sie nach seinen Vertriebsregionen Inland, EU und Drittland. Anschließend brach er die Daten weiter auf Kunden und Artikel herunter. Bevor das Team seine Umsätze mit Power BI auswertete, nutzte es Excel dafür. Doch im klassischen Tabellenkalkulationsprogramm manuell Diagramme anzulegen, kostete immer sehr viel Zeit. Hinzu kam, dass die Daten schon wieder überholt waren, sobald die Auswertung fertig war. Mit Power BI hingegen greift das Team auf Echtzeitdaten zu. 

„Das Arbeiten mit Power BI ist, wie eine gute Suppe zu löffeln“, erklärt Jörg Schüle. „Weil es so gut schmeckt, nimmt man einen Löffel nach dem anderen – solange, bis man auf den Tellerboden stößt.“ Ebenso tauchte die Friedrich Münch GmbH & Co. KG auch für die Produktion in die Datenwelt ein und wertete Schritt für Schritt sowohl die Auslastung als auch die Performance der einzelnen Maschinen aus. 

Anhand Power-BI-Berichten passende Maßnahmen für die Produktion ableiten 

„Ein Schutzhandschuh besteht aus verschiedenen Teilen“, erklärt Jörg Schüle. Neben der Vorder- und Rückseite umfasst er eine Stulpe sowie einen Part für den Daumen. Damit die Qualität stets dieselbe ist, müssen alle Schutzhandschuhteile immer gleich gut produziert sein. Ist dies nicht der Fall, entstehen sogenannte Reparaturteile. Diese durchlaufen zusätzliche Produktionsschritte, damit die Qualität am Ende stimmt. Daher stellte sich der Ringgeflecht-Hersteller Fragen wie:  

  • Wie viel Draht brauchen wir für die einzelnen Teile und die verschiedenen Größen?  
  • Wie viele Reparaturteile entstehen bei der Erstproduktion?  
  • Und liefern manche Maschinen mehr Reparaturteile als andere? 

„Stellt man sich diese Fragen selbst, fällt die Antwort sehr subjektiv aus“, sagt Jörg Schüle. „Die Daten hingegen bieten uns nun eine objektive Einschätzung. Dabei ist es schön zu sehen, dass die Mitarbeitenden anhand der Informationen manche Dinge nun bewusster wahrnehmen.“  

Und die Auswertungen förderten zutage, dass manche Maschinen für bestimmte Handschuhteile weniger Reparaturteile produzierten als für andere; sich für diese Teile also mehr eigneten. Das Ergebnis der Power-BI-Auswertung nutzte die Friedrich Münch GmbH & Co. KG, um ihre Maschinen dementsprechend zu belegen. Weitere abgeleitete Maßnahmen umfassten eine leichte Modifikation des Schnittmusters sowie etwas mehr Abfall einzukalkulieren. „Dank der Auswertungen ist es uns gelungen, die Zahl der Reparaturteile zu reduzieren und zugleich die Qualität unserer Produkte weiter zu steigern“, resümiert Jörg Schüle. „B.i.Team hat uns sehr geholfen, unsere Ideen dazu aufzugreifen, weiterzuentwickeln und im Tool nutzbar zu machen.“ 

Mehr Informationen zu Friedrich Münch finden Sie hier.

Marco Weishaupt

Marco Weishaupt

Partner Manager & Inside Sales Manager

Gemeinsam mit unserem Business-Central-Team unterstützt Sie Marco Weishaupt bei Ihren ERP-Projekten. Er steht Ihnen für Fragen zu diesem Projekt gerne zur Verfügung.