Finanzbuchhaltung mit SAP S/4HANA
Begriffserklärung
- SAP S/4HANA (On-Premise):
Die ERP-Business-Suite der nächsten Generation SAP S/4HANA Finanz- und Logistiklösung.
Es gibt jährlich ein neues großes Release und unterjährig gibt es hierzu alle 3 Monate Service Packs (SPS) oder
Feature Packs (FPS). Feature Packs fügen neue Funktionen hinzu. - SAP S/4HANA CLOUD:
Cloudlösung, die in einer Private oder Public Cloud bereitgestellt wird. Alle 3 Monate gibt es ein neues Release.
Der Funktionsumfang ist jedoch geringer als bei SAP S/4HANA (On-Premise). - SAP S/4HANA Finance:
Add-on-Produkt, das zusätzlich zum bestehenden ERP-System installiert wird und nur die Finanzarchitektur
aktualisiert (ohne Logistik). Neuerungen aus SAP S/4HANA (On-Premise) werden selektiv nach 3 Monaten auch für
SAP S/4HANA Finance zur Verfügung gestellt. - SAP Simple Finance:
Dieses ältere Release wird auf halbjährliche Service Packs umgestellt, keine Funktionserweiterungen mehr.
Es gibt unzählige Interneteinträge zu SAP S/4HANA. Die beste Übersicht zur Einführung von SAP S/4HANA On-Premise finden Sie hier >>
Neuerungen in der Finanzbuchhaltung mit SAP S/4HANA
- Es gibt eine zentrale Datenquelle, das Universal Journal. Jede Buchung legt Einzelposten in der Universal-Journal
Tabelle an, der ACDOCA. Diese Tabelle enthält Felder aus allen anderen Anwendungen (G/L, AA, CO, etc.)
- Es wird nur noch einen Rechnungswesen Beleg und eine View des Kostenrechnungsbelegs geben
-> Geringerer Abstimmaufwand Hauptbuch zu CO und Hauptbuch zu AA - Durch die neue Tabelle ACDOCA werden einige Tabellen nicht mehr gebraucht und deshalb gelöscht. Es wird jedoch
weiterhin eine View dieser Tabellen geben. Betroffen u.a.:
- BSIS, BSAS, GLT0, FAGLFLEXT, FAGLFLEXA, ANEP, etc. - Die in der FAGLFLEXT aktualisierten Felder Profitcenter, Segmente etc. werden auch in der ACDOCA
fortgeschrieben. Wer nach diesen Merkmalen bilanzieren möchte, kann dies tun, da alle bekannten
zugehörigen Szenarien aus dem neuen Hauptbuch automatisch aktiv sind. Die Belegaufteilung muss dann zwingend
aktiv sein. Wer das nicht braucht, kann sich entscheiden, ob er die Belegaufteilung einschaltet oder nicht. - Bisher gab es Sachkonten und Kostenarten. Diese werden nun zu einem Stammsatz, dem des Sachkontos,
zusammengeführt. Es wird zusätzliche Felder für die Kostenart geben und dadurch die Tabelle SKA1 erweitert. - Geschäftspartneransatz: Das Objekt Geschäftspartner verwaltet die Stammdaten für Kunden und Lieferanten zentral.
Ein Geschäftspartner kann die Rolle des Kunden und gleichzeitig die des Lieferanten einnehmen.
Transaktionen wie XD01, XD02, XD03 oder VD01, MK01 etc. wird es nicht mehr geben. - Erweiterungsledger: In einem Erweiterungsledger werden Deltabuchungen zum Standard Ledger getätigt. Es sind nur
manuelle Buchungen zulässig, die z.B. über die KB11N, KB41N, FB50L, FB01L getätigt werden. Einem
Erweiterungsledger können zum Standard Ledger abweichende Buchungsperioden zugewiesen werden, d.h.
Buchungen im Erweiterungsledger können trotz geschlossener Perioden im Standard Ledger getätigt werden.
Anwendungsgebiet: Management Auswertungen. - Währungseinstellungen: Bisher konnte man 3 Parallelwährungen führen. In SAP 4/HANA sind neben der Haus- und
Kostenkreiswährung bis zu 8 frei definierbare Währungen einstellbar. - In SAP 4/HANA gibt es nur noch die neue Anlagenbuchhaltung (Informationen zur neuen Anlagenbuchhaltung
finden Sie in unserem Newsletter Ausgabe 1/2016). - Das klassische Kreditmanagement gibt es nicht mehr; das neue Kreditmanagement im FSCM
(Financial Supply Chain Management) steht zur Verfügung. Klassische Transaktionen wie z.B. F.31, F.32, FD32,
S_ALR_87012218 - Credit Master Sheet gibt es nicht mehr. Auch die Transaktion VKM1 zum Freigeben geblockter
Aufträge wird ersetzt.